Improvisationstalent

Wenn schon nicht auf Tour, wo sonst darfst Du kreativ sein und Deinem Improvisationstalent freien Lauf lassen?

Dabei darf es natürlich auch gerne kalorienreich zugehen. Das Dekadenteste, das ich je zusammengerührt habe, war eine Kombination aus Kokosmilch, Kokosflocken, Sesam, Erdnussbutter und Kokosschokolade. Vor allem letzteres fällt dann natürlich nicht mehr in die Kategorie „gesund“ und hat hier bei Outdoor Paleo im Prinzip nichts verloren. Aber das ganze war sehr lecker und sehr sättigend. Nur eines von vielen Beispielen für eine kreative Trekkingmahlzeit! 

Ich liebe Kichererbsen. Eindeutig die „besseren“ Kohlenhydraten. Nur in der Wildnis etwas unpraktisch, außer natürlich die gefriergetrocknete Variante (siehe hier). Ein paar Mal habe ich dann einfach Dosen mitgeschleppt. Und sie wenig später verflucht. Im nächsten Hostel gabs Hummus. Das brachte mich natürlich auf die Idee, für die nächste Tour direkt Hummus mitzunehmen und so das Dosen- und Wassergewicht zu sparen. Angereichert mit viel Olivenöl noch energiedichter und eine echte Belohnung an einem der ersten beiden Tourtage. Hält natürlich je nach Umgebungstemperatur nicht ewig. Am besten mit viel Olivenöl bedecken für bessere Haltbarkeit und für ein paar Extra-Kalorien. Oder wie wäre es mit Oliven- und Thunfischcreme? Selbstzusammengestelltem Studentenfutter (statt immer nur Rosinen-Mandeln kann ich Walnuss-Feige, Walnuss-Tomate, Mandel-Dattel, Pecannuss-Cranberry empfehlen). 

Das Thema Nährstoffe beim Outdoorsport halte ich für sehr zentral. Warum steht dabei sonst eigentlich immer nur die Energiedichte im Vordergrund? Gerade bei längerer Zeit in der Natur sind die richtigen Vitamine und Mineralstoffe entscheidend. Und können über Power oder Leistungseinbruch entscheiden! Vor allem, wenn du, wie viele Mitmenschen, auch schon im normalen Leben beispielsweise kurz vorm Vitamin B-Mangel stehst.

Mit kleinen Tipps und Tricks fällt das Leben leichter. Schon mal dran gedacht, ein paar Gojibeeren, etwas frischen Ingwer oder Kurkuma mit in den Rucksack zu packen? Wiegt nicht viel – selbst, wenn du in Ultralight – Manier unterwegs bist.

Ab und an als Nachtisch ein paar Beeren knabbern. Oder frisches Bergquell – Ingwer – Wasser zuzubereiten? Und frische Kurkuma kannst du einfach im Topf zusammen mit einem passenden Fertiggericht wie z.B.

Bist du outdoor unterwegs, brauchst du nicht die Abwechslung, die du zu hause regelmässig hast

Die Top 10 der Outdoor Paleo Lebensmittel

  1. Kokosnuss (in allen Varianten, am besten die frische). Frisches Kokoswasser mitten in der Wildnis zu schlürfen ist die Krönung. Besonders wenn Du früher eher auf ner trockenen Brotrinde rumgekaut hast. Das frische Fruchtfleisch ist der mit Abstand beste Sattmacher, den ich kenne. Einzig allein wegen der harten und etwas schwereren Schale (die sich übrigens ganz einfach öffnen lässt – einfach auf einen flachen Stein am Boden knallen, nachdem Du das Kokoswasser abgezapft hast) bekommt sie einen kleinen Punktabzug als Outdoor Paleo Lebensmittel . Ist dir das trotzdem zu umständlich, dann greife auf Produkte wie Kokosraspel, Kokosfett oder Kokosmilchpulver zurück. Und reichere einfach damit deine Mahlzeiten an. Deiner Fantasie sind wie immer keine Grenzen gesetzt.
  2. Low Carb Studentenfutter: Auch hier sind Deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt. Ungewöhnliche (herzhafte) aber passende Kombinationen sind z.B. Walnüsse oder Pistazien mit getrockneten Tomaten. Oder anderem getrockneten Gemüse wie Oliven, Paprika, Pilzen oder Zucchini. Wenn Dus erstmal langsam angehen lassen willst und Du nicht total Low Carb machen willst, dann sind z.B. Kombinationen aus Paranüssen oder Pecannüssen mit Apfel- oder Birnenringen etwas für Dich. Oder Kokosnusschips und getrocknete Beeren.
  3. Lein- oder Hanföl: Öle sind perfekt für die Outdoorküche. Sie haben den höchsten Energiegehalt aller Lebensmittel und wenn Du Dich auf die gesunden kaltgepressten konzentrierst auch sehr viel Nährstoffe. Vor allem Lein- und Hanföl haben einen sehr hohen Anteil an Omega 3 Fettsäuren. Die Dein Körper gerade auch outdoor braucht.
  4. (Gefrier) getrocknetes Gemüse: Von Oliven über Tomaten bis hin zu Pilzen. Damit kannst Du wunderbar jede Fischkonserve oder jedes Omlette aufwerten. Oder Oliven zb. einfach als fettreichen Snack zwischendurch knabbern.
  5. Eipulver: Damit lässt sich im Handumdrehen ein leckeres Omelette zaubern. Wer braucht schon herkömmliche überteuerte Trekkingnahrung?
  6. Butterpulver: Statt mit Öl kannst du ebenfalls mit Butterpulver ein schmackhaftes Gericht aus gefriergetrocknetem Gemüse noch schmackhafter machen.
  7. Weizengraspulver: Eine wahre Nährstoffbombe. Mit ein, zwei Esslöffel in eine Flasche Wasser eingerührt, kannst Du Deinen Vitaminbedarf für einen ganzen Tag decken. Ein super Backup, wenn Du gerade nicht an andere vitaminreiche Lebensmittel rankommst!
  8. Brennesselpulver: Eine Alternative zum Weizengraspulver. Vor allem, wenn man draußen keine passenden Wildkräuter findet. Mit unglaublich viel Mineralstoffen, vor allem Eisen. Auch für zu Hause ist Brennessel die erste Wahl, wenn es darum geht, einen Eisenmangel mit pflanzlichen Lebensmitteln in den Griff zu bekommen. Man kann es einfach ins Wasser oder Essen mischen.
  9. Lupinenproteinkonzentrat: Die Süsslupine ist die vielleicht beste pflanzliche Eiweissquelle. Alle essen-ziellen Aminosäuren sind enthalten. Und das bei gerade einmal 3,3% Kohlenhdraten. Perfekt für Low Carb geeignet. Zum Low Carb Backen für zu Hause ohnehin perfekt geeignet. Aber auch für einen natürlichen Outdoor Protein Drink. Gerne angereichert mit etwas Brennessel oder Weizengras.
  10. Selbstgemachte Proteinriegel: Kombiniere einfach bunt ein paar der hier erwähnten Zutaten. Gebe alles in einen Mixer. Und anschließend in den Backofen. Und Fertig ist Dein erstes selbstgemachter Proteinriegel. eigene Proteinriegel machen kannst. Tolle Kombination sind z.B. Lupinenproteinkonzentrat mit Walnüssen und getrockneten Zwiebeln und Tomaten. Das ganze mit etwas Ei und Öl aufpeppen. Ein leckeres Rezept dazu gibts hier.